Jochen Zeirzer

bulb

ortsbezogene Intervention Prora / Ruegen / Deutschland

Die tagsüber durch Touristen, Interessierte und Schaulustige frequentierte Ruine des ehemaligen KdF Seebads auf Rügen, ein in seiner Substanz nahezu vollständig erhaltener, leerstehender Gebäudekomplex von etwa vier Kilometern Länge, wird nachts zu einer Geisterstadt, einer schier endlosen, von allen infrastrukturellen Versorgungseinrichtungen abgekapselten, in Dunkelheit getauchten Fassade.
Die autarke Installation bulb unterbricht die Aneinanderreihung tausender schwarzer Fensterscheiben - erfüllt einen Raum mit künstlichem Licht und erzeugt den Eindruck eines bewohnten Zimmers.


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Fotografie: Miguel Jose Gonzalez-Gonzalez


Technische Beschreibung
 

Über eine, auf dem Dach eines Gebäudeblocks angebrachten, Photovoltaik Anlage wird tagsüber ein Akku geladen. Mit Eintritt der Dämmerung gibt dieser die gespeicherte Energie an eine, in einem Zimmer unterhalb installierte, modifizierte Glühbirne ab. Diese leuchtet bis zur Erschöpfung des Akkus, welcher mit Sonnenaufgang wieder in den Ladezyklus geschaltet wird. Um die Glühbirne trotz der niedrigen Spannung zum leuchten zu bringen wurde diese geöffnet, der Glühfaden durch weiß leuchtende LED´s ersetzt und wieder verschlossen.
 

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bulb entstand im Zuge eines einwöchigen Aufenthalts auf Einladung des Dokumentationszentrum Prora. Alle in der Installation verwendeten Bauteile stammen aus lokalen Geschäften und Märkten im Einzubereich von Prora. Die Installation wurde fotografisch dokumentiert und als dauerhafte Intervention vor Ort zurückgelassen.
 

Mehr Informationen zum ehemaligen KdF-Seebad in Prora finden sich auf der Website des Dokumentationszentrum Prora

Dank an Miguel Jose Gonzalez-Gonzalez für seine Unerstützung und die fotografische Dokumentation. Dank auch an die Belegschaft des Dokumentationszentrum Prora sowie Hubert Lobnig, Alexander Glandien und Miriam Bajtala von der Kunstuniversität Linz - Experimentelle Gestaltung, für die Organisation.